3 Monate im Revue  

Posted by: Laura

Ich muss ehrlich sagen, in den Stunden vor dem Abflug, die ich im Frankfurter Flughafen mit meinen Eltern, meinem Bruder und Christina, meiner besten Freundin, verbrachte, war ich nicht sehr aufgeregt. Eigentlich zu keinem Zeitpunkt, da ich mein Tun nicht wirklich realisierte und sich das mehr wie ein ,,Tschüss, ich geh mal eben in die Stadt, bin um 6 wieder daheim" anfühlte. Nachdem wir uns von unseren Familien verabschiedet hatten, wir sämtliche Sicherheitskontrollen und das unfreundliche Personal passierten, ging es in Richtung Flugzeug, das wir, zu meiner Verwunderung, auch fanden. Zwar icht sofort, aber immerhin! Die Flugzeugdurchsagen waren zweisprachig und zum ersten Mal dachte ich mir einfach nur ,,Oh mein Gott, Laura, das willst du dir antun? Das willst du lernen?''.
Ich erinnere mich noch an Ricardas Worte, als wir landeten: ,,Leute, das fühlt sich gerade alles echt verdammt entgültig an!''. Und das tat es wirklich! Nachdem wir von dem umfreundlichen(!) Personal aus dem Flugzeug geschickt wurde, hieß es erstmal sich im Flughafen zurechtzufinden, was aber nicht so wirklich klappte, weil wir alle die Schilder nicht so verstanden, aber letztendlich haben wir es geschafft, heil, mit Migrationskarte und Koffern und voller Vorfreude zum Ausgang zu gelangen, wo wir auch gleich AFSer trafen. Dann fuhren wir zum Camp. Ganze 5 Stunden, in denen ich aber die meiste Zeit schlief.

Alle deutschen
 Das Arrvial-Camp, welches wir in den ersten Tagen hatte, war eigentlich ziemlich interessant. Alle Nationen, die nach Russland gekommen waren, trafen aufeinander, redeten (damals noch in englisch! Mittlerweile versuchen wir untereinander in russisch zu kommunizieren) und tauschten uns einfach aus. Am zweiten Abend wurde unser AFS-Jahr eröffnet, indem jedes Land seine Heimat präsentierte.
Am Tag darauf ging es zu unseren Gastfamilien. Wir, die nach Jaroslawl kamen, fuhren später ab, als die anderen, da wir mit dem Bus, die anderen mit dem Zug fuhren. Als dann auch endlich wir losfuhren konnte ich es kaum noch erwarten. Allerdings brauchten wir sage und schreibe 7 Stunden, um an unser Ziel zu gelangen. Und dann ging eigentlich alles ganz schnell, ich habe eigentlich kaum etwas mitbekommen! Ich weiß nur, dass ich dann halb aus dem Kleinbus gestolpert kam und meine Familie stand mit einer Rose in der Hand da, um mich zu empfangen. Dann wurde schnell ein Foto gemacht, Leute redeten auf mich ein, was ich nicht verstand, ich bekam meinen Koffer, der Bus fuhr weg und ich wurde in die Wohnung, in den 5. Stock geführt. Und ich verstand absolut nichts!!
Aber es besserte sich nach einer Weile und bereits nach ein Paar Tagen verstand ich mehr und mehr. In den ersten Tagen war ich sehr viel weg, habe Uglich gesehen und alles.



 Aber das sollte natürlich nicht so bleiben, immerhin war ich ja hier, um zu lernen, weshalb ich nach etwa einer Woche in die Schule ging. Der 1. September. An dem in ganz Russland die Schule beginnt und es eigentlich mehr an einen riesigen Festtag, oder eine große Zeremonie erinnert, anstatt an etwas plumpes wie Schulanfang. Wir Gastschüler (Kendra, Jenia (beides aus den USA) und ich) mussten uns also vor der gesammten Schule mit einer Rede auf Russisch, die wir vorher schrieben, vorstellen.
Und natürich mussten wir uns gut anziehen! In der Schule war es mir auch dann möglich etwas Smalltalk zu führen, aber nur sehr begrenzt, es mangelt dann eben doch an Russischkenntnissen!
Die Schule schockierte mich übrigens sehr. Aufgerissene Fußböden, eingeschlagene Fenster, löchrige Wände und Türen, telefonieren und reinrufen im Unterricht, unhygienische Verhältnisse, und, und, und.
Aber man kann sich ja an alles gewöhnen!
Nach einiger Zeit kehrte dann auch Alltag ein. Ich fing an Gitarre zu spielen, woran ich wieder merkte, dass ich wirklich nicht musikalisch begabt bin! Fing an mich wöchentlich mit AFS zu treffen, um uns über Erfahrungen und Probleme auszutauschen und etwas über Russland zu lernen. Und nach etwa einem Monat bekam ich dann auch täglichen Russischunterricht nach der Schule.

Meine Schule. Wer den eigentlichen Grund sieht, weshalb ich dieses Bild schoss, bekommt.. einen Applaus!
Dann hatten wir auch noch ein Camp (schlag mich tot, ich weiß nicht mehr, welches es war!) in Jaroslawl, in dem wir erfuhren, was AFS mit unserem Geld macht und was wir zahlen müssen. Wir haben etwas über die Reisen erfahren, die es gibt und alles mögliche, was man wissen sollte. Dort übernachteten wir auch in anderen Familien und ich lernte ein paar neue Leute kennen :-*


Momentan habe ich Ferien. Ich habe immer fünf Wochen Schule, danach eine Woche Ferien und natürlich noch an Silvester, dem wichtigsten Feiertag Russlands (weil ja irgendwie einmal in irgendeinen Krieg Weihnachten ausfiel und so..) und ja.


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